Der Rhein von Basel bis Bingen.
76
Abb. 70.
Straßburger Münster.
bare Ebene. Lies vom Atlas ab: Welches Ge-
birge erblickt man im Westen? welches im
Osten? — Straßburg ist eine der stärksten
deutschen Festungen. Früher war eine be-
festigte Stadt immer mit Mauern oder Wäl-
len umgeben. Vor den heutigen Kationen
schützen die aber nicht genügend. Man baut
deshalb in einer Entfernung von 1—1 y2
Stunden rings nm die Stadt viele kleine starke
Einzelfestungen, so daß der Feind gar nicht
an die Stadt herankommen kann (Abb. 71).
Eine solche Einzelfestung, die von einigen hun-
dert Soldaten besetzt ist, nennt man ein Fort
(sprich fohr). Straßburg wird von 14 solcher
Forts umgeben, von denen die meisten im
Westen liegen. (Weshalb wohl?) Sie werden
meist nach berühmten Heerführern benannt,
z. B. Fort Moltke, Fort Roon, Fort Kronprinz
usw. Straßburg hat im Süden auch noch
einen Teil der Festnngsmauern aus der
Zeit vor dem letzte» Kriege. In vielen andern Festungen hat man die Mauern
und Gräben beseitigt (z. B. in Eöln) oder beseitigt sie jetzt (z. B. in Mainz), so daß
diese Festungen bloß noch Forts haben. An Stelle der „geschleiften" Wälle ent-
stehen dann immer herrliche Anlagen, Spaziergänge (Promenaden) und Villen-
viertel (was sind das?).
Weit südlicher an demselben Fluß, an dem auch Straßburg liegt (Jll), sehen
wir eine andere Großstadt^. Es ist die Fabrikstadt Mülhausen (Skizze 80, Nr. 1),
Ü = 100000 Einw., in der 20000 Arbeiter an
Webemaschinen Banmwollzenge machen.
Von Straßburg flußabwärts liegt reichlich
eine Stunde vom Rhein entfernt Karlsruhe
(Skizze 80, Nr. 3), O = 150000 Einw., der
Wohnsitz (die Residenz) des Großherzogs von
Baden. Vom Schloß aus führt etwa ein
Dutzend Straßen strahlenförmig südwärts in
die Stadt hinein. Nordwärts führen andere
Strahlenwege in schöne Anlagen und in einen
Wald (Abb. 72).
Da, wo der Neckar (siehe § 77) in den Rhein
mündet, liegt die badische Handelsstadt Mann-
heim (Skizze 80, Nr. 5), O = 200 000 Einw.
Auch in dieser verlaufen die Straßen regel-
mäßig, aber schachbrettförmig, d. h. sie schneiden sich alle rechtwinkelig.
Die großen Rheinschiffe können nur bis zu dieser Stadt den Fluß hinauf-
1 So nennen wir die Städte von 100 099 Einw. und darüber.
Abb. 71. Straßburg und seine
Festu ngswerke.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
§ 95 Wie Deutschland vor feinden geschützt wird. 98
König ernannt, zum Teil sind es die Bürgermeister der größten Städte, die Ver-
treter der Universitäten usw., auch die königlichen Prinzen gehören zum Herren-
haus. Herrenhaus und Abgeordneteichaus beraten für sich. Sind sich beide Häuser
auch über ein Gesetz einig geworden, so wird es doch erst gültig, wenn der König
es genehmigt. — Die obersten Beamten des Königs heißen Minister. — An
der Spitze jeder der 12 preußischen Provinzen steht ein Ob er Präsident. Die
Provinzen werden in Regierungsbezirke eingeteilt. (Die meisten Regiernngs-
bezirke hat die Provinz Hannover, nämlich 6; Schleswig-Holstein bildet nur einen
Regierungsbezirk.) An der Spitze eines Regierungsbezirks steht der Regiernngs-
Präsident. Jeder Regierungsbezirk wird in Kreise eingeteilt (im ganzen 577).
Jeder Landkreis wird durch einen Land rat verwaltet. (Wo wohnt unser
Oberpräsident? Präsideut? Landrat?)
Wie Deutschland vor Feinden geschützt wird.
(Heer, Flotte, Festungen.)
Jeder Staat muß sich vor feindlichen Angriffen schützet:. Wir Deutschet!
haben dazu gauz besondere Veranlassung, denn wir wohnen in der Mitte Europas,
können also von allen Seiten angegriffen werden. Das ist auch mehr als einmal
geschehen (Siebenjähriger Krieg, Dreißigjähriger Krieg). Im Süden habe» wir
etwas Schutz durch die Alpen, im Norden durch die See, aber im Osten und Westen
siud die Grenzen offen. — Zu unferm Schutze halten wir zunächst ein großes
Heer. Es zählt im Frieden reichlich 600 000 Mann. (Fast ebenso groß ist das
französische Heer; das russische ist doppelt so groß.) Die Fußsoldaten heißen In-
fanteristen, die Soldaten zu Pferde Kavalleristen (z. B. Husaren, Ulanen,
Dragoner), die Soldaten bei den Kanonen Artilleristen. Die Infanteristen
(und die Fahrer bei der Artillerie) dienen 2 Jahre, die übrigen Soldaten 3 Jahre.
Alle werden im ganzen 7 Jahre zum Heer gerechnet. Später gehören sie zur
Landwehr. Im Kriege können gleich 2x/2 Millionen Soldaten ausgestellt
werden.
Damit ein siegreicher Feind nicht ungehindert vordringen kann, werden
Festungen gebaut, ganz besonders an den Grenzen (siehe bei Straßburg, § 75).
Wir kennen im Westen die Festungen Straßburg, Metz, Mainz und Cöln, im
Osten Königsberg, Danzig, Posen, Thorn, Küstrin; ferner Magdeburg, Ulm,
Ingolstadt.
Um uns auch zur See verteidigen zu können, haben wir viele Kriegsschiffe
gebaut. Dafür hat ganz besonders unser jetziger Kaiser, Wilhelm Ii., gesorgt.
Wir haben jetzt 32 große Kriegsschiffe. Ebensoviel hat auch Frankreich; England
dagegen besitzt 72. Unsere neuesten und größten Schiffe heißen: Nassau, West-
falen, Rheinland. Unsere größten Kriegshäfen find Kiel und Wilhelms-
Häven.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schleswig-Holstein Deutschland Europas Mainz Königsberg Danzig Posen Thorn Magdeburg Ulm Ingolstadt Frankreich England Nassau Rheinland
14 1- Deutschlands Größe und Machtstellung.
Offiziere. Neue Sprengmittel (Pigrinsäure) wurden erfunden und
die starken Mauern der Festungen hielten der Sprengwirkung
neuer Geschosse nicht mehr Stand. Schon dachte man an die
Entwertung aller Festungen, aber die Technik hat noch immer
wieder Mittel gefunden, den kräftigen Zerstörungsmitteln noch
kräftigere Widerstände entgegenzusetzen; sie wurden gefunden im
Panzer und im Beton (dem zu hartem Stein erstarrenden Gemisch
von Steinbrocken, Sand und Zement). Mit äußerster Kraft-
anstrengung wurden in kurzer Zeit die Umbauten und Ver-
stärkungen der Festungen vollendet, die man immer mehr in die
Erde hineinlegte, um dem Feinde keine Zielpunkte zu geben *).
Festungen und ähnliche Werke haben sicherlich eine große
Bedeutung für den Schutz des Landes. Zunächst wollen sie
größere Städte, in denen sich Militär-Magazine, sowie Fabriken
und Werkstätten zur Anfertigung von Heeresbedürfnissen befinden,
gegen feindliche Besitzergreifung schützen, sodann dem Feinde das
Vordrängen erschweren, indem wichtige Flußübergänge, Bahn-
linien, Gebirgspässe u. a. m. gesperrt werden; zuletzt wollen sie
den Aufmarsch des eigenen Heeres sichern und zurückgehenden
Heeresteilen als Sammelort dienen. Das sind die Hauptaufgaben
der Festungen, insonderheit der Landfestungen. Die Küsten-
befestigungen verfolgen ganz ähnliche Zwecke. Sie sind zunächst
eigentliche Kriegshäfen und Stützpunkte, sodann Befestigungen
zum Schutze von Landungsplätzen, die eine Ausschiffung großer
Teile des feindlichen Landheeres gestatten, von Küstenpunkten in
strategisch günstiger Lage, von Seehäfen, die als Mittelpunkt des
Handels wichtig sind, und von engen Durchfahrten und Kanälen.
Vor die Küste vorgeschobene Punkte werden befestigt, um, wie
z. B. Helgoland vor der Jade-, Weser- und Elbemündung, der
Flotte Unterstützung zu gewähren, ihre Bewegungsfreiheit zu er-
höhen und eine etwaige Blockade locker zu gestalten.
Die Befestigungen haben infolge ihrer hochwichtigen Aufgaben
in Bezug auf den Schutz des Vaterlandes ihr Verbreitungsgebiet
hauptsächlich an den Grenzen des Reichs. Die West grenze
wird bewacht von Wesel, Cöln mit Deutz, Coblenz mit Ehren-
breitstein, Mainz, Metz, Dietenhofen, Pitsch, Straßburg, Feste
Kaiser Wilhelm Ii., Neubreisach, Freiburg im Br. Binnen-
f e stu n g e n sind Ulm, Ingolstadt, Königstein, Magdeburg, Spandau
und Küstrin. Die Ostgrenze besitzt eine größere Anzahl von
Festungen ersten Ranges, so Königsberg, ^ Boyen, Graudenz,
Marienburg, Thorn und Posen. Glogau hat seine alte Bedeutung
als Festungsstadt eingebüßt. Die zwei großen Kriegshäfen
*) Die Festung Ehrenbreitstein weicht in ihrem Bau von den meisten
andern Festungen ab, indem an Stelle von Erdwällen eine Menge mit
Schietzscharten versehene Mauerbauten sichtbar sind. Die steilen Berghänge
bilden ein natürliches sturmfreies Hindernis. Ahnlich ist es bei dem be-
festigten Königstein an der Elbe.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Metz Wilhelm Königsberg
Xi
sind hier nicht gegeben, weil sie der Schüler schon oben
in der stehenden Geographie gelernt hat. Dagegen ist die
Beschaffenheit der Oberfläche des Bodens überall, durch
einzelne Ausdrücke, gezeichnet, auch das Flußgebiet, wo es
nicht sogleich auf der Karte in die Augen fallt, angegeben.
Bei den Städten steht die jedesmalige Hauptstadt
des Landes oben an; bei ihr, so wie bei allen andern
Städten, sind die natürliche Lage, die Einwohnerzahl rund
(das angefangene Tausend voll) und die Gewcrbsthätig-
keit:c. angegeben *). In Deutschland, so wie in den
nicht zu Deutschland gehörigen Preußischen Provinzen,
haben Städte, oft nur mit 5000 Einwohnern, in den
Grenzläudern Deutschlands solche, die wenigstens 10,000,
in entlegenern Gegenden und Ländern Städte, die wenig-
stens 15,000, dann nur die, welche wenigstens 20,000
Einwohner zählen, eine Aufnahme gefunden. Hauptstädte
und solche, die naturhistorische oder andere Merkwürdig-
keiten haben, oder die stark befestigt sind, so wie die,
welche durch ihre entfernte Lage von andern Städten
einige Merkwürdigkeit erlangen, machen indessen eine Aus-
nahme, und sind auch mit geringerer Einwohnerzahl auf-
genommen worden. Doch mag hin und wieder, deß be-
scheide ich mich gerne, ungeachtet aller angewendeten
Sorgfalt, eine der Aufnahme würdige Stadt übergangen
und eine minder merkwürdige aufgenommen worden sein;
es ist dieses aber bei der ungeheuern Masse des vorhan-
denen Stoffes kaum zu vermeiden, besonders wenn
man nach mehr als einem Moment die Merkwürdig-
keit der Aufnahme bestimmt **). Daß ich bei der Ein-
*) Tabaksbau und Tabaksfabrikeu, welche sich, gleich den Kar-
toffeln, fast über ganz Europa verbreitet haben, sind eben deshalb
nirgends angegeben worden.
**) Namentlich sind in Baiern einige Städte übersehen worden,
die hätten aufgenommen werden sollen, weshalb ich die Nachträge zu
beachten bitte.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschlands Europa Baiern
— 42 —
Wilhelm I. geschenkt. Es sind Kanonen, welche das neunte
Armeecorps bei Orleans eroberte. In der Mitte der Pal-
maille steht ein zweites Denkmal, das bronzene Standbild des
Grafen Conrad v. Blücher, welches die Stadt Altona
ihrem früheren Oberpräsidenten, dem Vetter des preußischen
Feldmarschalls v. Blücher, in dankbarer Anerkennung errichtet
hat. Die Inschrift am Sockel des Denkmals lautet:
„Graf Conrad v. Blücher-Altona,
geb. d. 29. Febr. 1764, gest. d. 1. Aug. 1345,
Oberpräsidcnt in Altona von 1808 bis an seinen Tod."
Darunter stehen die Worte:
„So klug im Rat
Als kühn in That,
Ein Staatsmann
Und ein Ritter."
Das Lob, das diese Worte dem Manne spenden, ist ein
wohlverdientes. Klug und kühn schützte er Altona im
Jahre 1813, als die Franzosen in Hamburg h.austen und
diese Stadt von den Russen, belagert wurde. Obgleich unsere
Vaterstadt sowohl von den Franzosen als von den Russen das
Versprechen erhielt, daß sie nicht als feindlicher Ort be-
trachtet werden solle, hatte sie doch von beiden Seiten viel
zu leiden. Die russischen Generale verlangten häufig die
Lieferung verschiedenartiger Gegenstände, und etwas mußte
immer geliefert werden, um den guten Willen zu zeigen. Jede
derartige Unterstützung erfuhren aber die Franzosen durch
ihre Spione (Kundschafter), und unter den schlimmsten
Drohungen verbot der französische Marschall Davoust, der in
Hamburg den Oberbefehl hatte, dem Oberpräsidenten Blücher
jede Lieferung an die Russen. Einmal drohte er ihm sogar,
er werde die Stadt beschießen und sein eigenes Haus ein-
äschern lassen; aber durch sein furchtloses Benehmen flößte
Blücher den Franzosen soviel Achtung ein, daß Altona ver-
schont blieb. Nicht immer erfüllte er die Forderungen
der Russen. So gab er einmal einem russischen Ge-
sandten, der auf der Stelle zwei Reitpferde mit Sattel und
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Die Jungfrau von Orleans.
105
Schauplatz der wildesten Pöbelherrschaft wurde, und regierte daselbst,
bis der Herzog von Burgund (Johann der Unerschrockene), bei einer
Zusammenkunft mit dem Dauphin (auf der Aonnebrücke zu Monte-
reau) von dessen Begleitern ermordet wurde. Sein Sohn Philipp
der Gute beschloß, den Mord seines Vaters an dem Dauphin durch
Ausschließung desselben von der Thronfolge und Erhebung des
Königs von England auf den französischen Thron zu rächen. Hein-
rich V. von England kam auch nach Frankreich und machte zur
Bediuguug des Friedens, daß er Karl's Vi. Tochter (Katharina)
heirathe und zum Thronfolger ernannt werde; aber er starb noch
vor Karl Vi. und hinterließ einen Sohn, Heinrich Vi., in der Wiege.
Zwei Monate spater starb Karl, und der Dauphin folgte als
5. Karl Vii. (1422 — 1461), während Heinrich Vi. in dem
größten Theile des nördlichen Frankreichs, so wie in den Ländern
des Herzogs von Burgund, als König anerkannt wurde. Schon
war der schwache und unthätige Karl über die Loire zurückgedrängt und
die von den Engländern belagerte Stadt Orleans an der Loire der
Uebergabe nahe, als die Jungfrau von Orleans, Jcanne
d'arc, ein Bauernmädchen aus Dom Remy bei Vanconlenrs (in
Lothringen), die Anführung der Franzosen übernahm und die Eng-
länder zur Aufhebung der Belagerung vermochte 1429. Nachdem
sie auch die übrigen festen Plätze, welche die Engländer an der Loire
noch besetzt hielten, befreit hatte, führte sie (wie sie versprochen hatte)
Karl Vii. durch feindliches Gebiet zur Krönung nach Rheims, fiel
aber 1430, bei einem Ausfälle aus der von den Engländern und
Burgundern belagerten Stadt Compiegne, ihren Feinden in die Hände
und wurde nach einem schändlichen Prozesse als eine rückfällige
Ketzerin zu Rouen verbrannt 1431 (30. Mai). Die französischen
Waffen erhielten das Uebergewicht über die englischen, als der
Herzog von Burgund sich gegen bedeutende Vortheile mit Karl Vii.
aussöhnte; die Engländer verloren nun die Normandie und Gnyenue
und wurden nach einer letzten vergeblichen Anstrengung ans Calais
und die Inseln im Canal beschränkt. Der Krieg hörte ohne einen
förmlichen Friedensschluß auf, weil in England der Kampf der rothen
und weißen Rose begann. — Karl Vii. legte den Grund zur Ein-
führung stehender Heeres indem er eine auch in Friedenezeit besoldete
stehende Reiterei (15 sogenannte Ordonnanz-Compagnien) und bald
darauf auch ein stehendes Fußvolk einrichtete.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Johann Philipp Katharina Karl_Vi Karl Heinrich_Vi Heinrich Karl Karl Karl_Vii Karl Heinrich_Vi Heinrich Karl Remy Karl_Vii Karl Karl_Vii Karl Karl_Vii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Burgund England England Frankreich Frankreichs Burgund Lothringen Rheims Burgund England
20
Karl's V. Zug gegen Tunis.
unter Kaiser Albrecht's Ii. Herrschaft vereinigt gewesen waren. In
Böhmen und den dazu gehörigen Nebenländern: Schlesien, Mähren
und der Lausitz ward Ferdinand auch, durch eine Wahl der Stände
anerkannt, in Ungarn dagegen war ihm Johann von Zapolya,
Woiwode von Siebenbürgen, in der Erwerbung der Krone zuvor-
gekommen. Zwar vertrieb Ferdinand seinen Nebenbuhler (durch eine
Niederlage bei Tokay), aber dieser fand Schutz am Sultan Soly-
man Ii., welcher 1529 vor dem Abschlüsse des Friedens zu Cambrai
den Krieg erneuerte, in der Hoffnung, die Gegner Karl's V. noch
in voller Thätigkeit zu finden. Er durchzog (mit 250,000 M.)
unter schrecklichen Verheerungen und fast ohne Widerstand Ungarn
und belagerte Wien. Allein die fruchtlosen Anstrengungen bei wie-
derholten Stürmen, die Kunde von beni Herannahen eines Entsatz-
heeres und die vorgerückte Jahreszeit bewogen ihn nach 3 Wochen
die Belagerung aufzuheben. Bei seinem Rückzuge nach Ofen über-
gab er seinem Schützlinge die sog. Krone des heil. Stephan, die
ihm in die Hände gefallen war. Doch gab er seinen Lieblingsge-
danken, das Kaiserthum der Welt an sich zu bringen, noch nicht
auf und erschien, auf die religiösen Spaltungen in Deutschland rech-
nend, 1532 (abermals mit 250,000 M.) in Ungarn; allein der
Kaiser hatte inzwischen durch den Religionsfrieden in Nürnberg auch
von den Protestanten Hülfe erhalten (vgl. S. 11) und ein treff-
liches Heer zusammengebracht. Dieser unerwartete Umstand, so wie
der bedeutende Widerstand, den Soliman bei kleinen Orten (Günz)
fand, bewogen ihr: zum schleunigen Rückzuge.
Die Reichstage zu Speier und Augsburg s. S. 11.
Karl's Zug gegen Tunis 1535. Mnley Hassan, König
von Tunis, war von Chaireddin Barbarossa, einem Vasallen Soly-
mans Ii. und Anführer von Seeräubern, der sich schon früher in
Algier festgesetzt hatte, vertrieben worden. Als dieser die Küste
Spaniens und Süditaliens durch Seeräubereien heimsuchte und den
Johannitern, denen Karl nach dem Verluste von Rhodus bei seiner
Kaiserkrönung 1530 Malta, Gozzo und Tripoli in Afrika unter der
Bedingung eines beständigen Kampfes gegen die Ungläubigen und
Seeräuber als Lehen eingeräumt hatte, überlegen war, landete Karl
mit einer spanisch-italienischen Flotte (von 420 Segeln), erstürmte
Chaireddin's Hauptfestung Goletta, schlug sein Landheer vor Tunis,
eroberte auch dieses, unterstützt durch die in der Stadt aus ihren
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Johann_von_Zapolya Johann Ferdinand Stephan Mnley_Hassan Chaireddin_Barbarossa Barbarossa Karl Karl Rhodus Karl Karl Goletta
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Ungarn Cambrai Ungarn Deutschland Ungarn Nürnberg Tunis Tunis Algier Spaniens Malta Gozzo Tripoli Afrika Tunis
110 Aufhebung der weltlichen Macht des Papstes.
Paris zu versetzen und dort als Mittel zur Befestigung seiner Herr-
schaft über Europa zu gebrauchen. Als der Papst sich standhaft
weigerte, dem Contiueutalsystem beizutreten, ließ Napoleon Rom be-
setzen und erklärte durch ein Decret (von Schönbrunn aus) die
Aufhebung der weltlichen Macht des Papstes und die Ver-
einigung des Kirchenstaates mit dem französischen Reiche. Pius Vii.,
welcher über die Urheber und Ausüber der Gewaltthaten gegen ihn
den Bann aussprach, wurde gewaltsam nach Savona geführt, wo er
drei Jahre in Gefangenschaft lebte, und den wiederholten Anträgen,
auf seine weltliche Herrschaft zu verzichten und seinen Wohnsitz in
Paris zu nehmen, einen standhaften Widerstand entgegensetzte. Im
Sommer 1812 ward er nach Fontainebleau gebracht, um ein neues
Concordat zu unterhandeln, und erst 1814 nach Napoleon's Abdan-
kung kehrte er nach Rom zurück.
8- 46.
Der Krieg Oesterreichs gegen Napoleon im Jahre 1809.
Nach dem Frieden zu Tilsit glaubte das Wiener Cabinet die
Verwickelung Napoleon's in den Kampf mit Spanien und in die
Händel mit dem Papste zu einem nochmaligen verzweifelten Kampfe
für die europäische Freiheit benutzen zu können, um dadurch sein
politisches Ansehen wiederherzustellen. Zu diesem Zwecke betrieb
Erzherzog Karl mit großem Eifer eine neue Einrichtung des Heer-
wesens (die Errichtung einer allgemeinen Landwehr und einer drei-
fachen Reserve), und als Napoleon wegen dieser Rüstungen die Für-
sten des Rheinbundes aufforderte, ihre Contingente in Bereitschaft
zu halten, beschloß der Wiener Hof, dessen Angriffe zuvorzukom-
men. Die Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann,
als Oberbefehlshaber der nach Baiern und Italien vorrückenden Ar-
mee, forderten durch Proclamationen an die deutschen Völker auf
zur Theilnahme an dem Kampfe Oesterreichs für die Freiheit des
deutschen Vaterlandes, jedoch ohne Erfolg. Das in Baiern unter
dem Erzherzoge Karl eingerückte Heer ward von Napoleon haupt-
sächlich mit deutschen Truppen nach fünftägigen Gefechten (19.—23.
April) bei Abensberg, Landshut, Eckmühl, Regensburg mit großem
Verluste über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt und Wien
(13. Mai) zun: zweiten Male erobert. Ohne Aufenthalt ging Na-
poleon dem (freilich zu spät) zum Entsätze herbeieilenden Erzherzoge
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Karl Karl Napoleon Karl_und_Johann Karl Johann Karl Karl Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rom Savona Paris Fontainebleau Rom Oesterreichs Spanien Rheinbundes Wiener_Hof Baiern Italien Oesterreichs Baiern Abensberg Landshut Regensburg Donau Wien
Napoleon's Feldzug gegen Rußland.
113
8- 48.
Napoleon's Feldzug gegen Rußland 1812.
Rußland, welches durch einen Angriff auf Schweden Finnland
erobert (1808) und in einem Kriege mit den Türken (1806—1812)
zufolge des Bucharester Friedens sein Gebiet bis an den Pruth aus-
gedehnt hatte, mußte sich bald überzeugen, daß Napoleon keineswegs
geneigt sei, ihm einen wesentlichen Antheil an der Leitung der euro-
päischen Angelegenheiten zu überlassen und daß die Fortdauer der
Continentalsperre den russischen Handel zu Grunde richte, weshalb
es, als Napoleon eine strengere Beobachtung derselben forderte, diese
Forderung zurückwies und sich zum Kriege rüstete. Diesen begann
Napoleon, nachdem Oesterreich und Preußen Hülfe zugesagt hatten,
im Juni 1812 an der Spitze eines aus fast allen südwestlichen Völ-
kern Europa's zusammengesetzten Heeres von wenigstens mehr als
400.000 M. Mit seiner gewohnten Raschheit rückte er über den
Niemen in Litthauen ein, trieb die Alles verheerenden Russen ohne
bedeutenden Widerstand, aber auf sehr anstrengenden Märschen und
unter beständig zunehmendem Mangel an Lebensmitteln bis Smo-
lensk zurück. Nachdem er sie hier und bei Borodino an der
Moskwa mit großem Verluste von beiden Seiten geschlagen hatte,
hielt er am 14. Sept. seinen Einzug in die verlaffene und verödete
Hauptstadt Moskau, welche wenige Tage nachher durch eine unge-
heure, wahrscheinlich von ihrem eigenen Gouverneur (Rostopschin)
veranlaßte, Feuersbrunst zum großen Theil unterging. Dennoch ver-
weilte Napoleon fünf Wochen in den Trümmern Moskau's, hinge-
halten durch Friedensunterhandlungen, bis er endlich (17. Oct.) zu
spät seine Täuschung erkannte und den verhängnißvollen Rückzug an-
trat, welcher auf einem Wege von 150 Meilen verwüsteten Landes,
bei dem gänzlichen Mangel an Lebensmitteln, bei dem ungewöhnlich
früh eintretenden und äußerst strengen Winter und unter beständigen
Angriffen der Russen und Kosaken so verderblich wurde, daß von
der halben Million, die er über den Niemen geführt hatte, nur
30.000 Mann sich den Uebergang über die Beresina erkämpften.
Nach dieser letzten glänzenden Waffenthat des französischen Heeres
artete der Rückzug (bei einer Kälte von 26—27°) in die regelloseste
Flucht aus, besonders seitdem Napoleon, als er Alles verloren sah,
incognito auf einem Schlitten nach Paris zurückgeeilt war, wo eine
Pütz Eeogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Abth. Hi., g
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Borodino Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Schweden_Finnland Oesterreich Litthauen Moskwa Moskau Paris
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Völkerschlacht bet Leipzig.
den, damit er nicht von Frankreich abgeschnitten werde, und vereinte
sein Heer bei Leipzig, wo er in der großen Völkerschlacht am
16. und 18. Oct. an der Tapferkeit und zuletzt auch der Ueber-
macht der Verbündeten (zu denen auch die Sachsen und Würtem-
berger gegen Ende des Kampfes übergegangen waren) vergebens
seine Streitkräfte erschöpfte.
An dem ersten Tage der großen Völkerschlacht bei Leipzig kämpfte
Napoleon gegen die Hauptmacht der Verbündeten .unter Schwarzenberg im Süden
Leipzigs (bei Wachau) ohne Entscheidung, während Blücher im Norden Leipzigs
(bei Möckern) über Marmont siegte; der 17. verging ohne Kampf der Hauptmassen,
weil Napoleon Friedensanträge in das Hauptquartier der Verbündeten an Kaiser
Franz sandte (worin er sich erbot, auf die Herrschaft über Warschau, Jllyrien und
den Rheinbund zu verzichten und sich nach Abschluß eines Waffenstillstandes sofort
über den Rhein zurückzuziehen). Inzwischen trafen wett über 100,000 M. Verstär-
kung bei den Verbündeten ein, so daß diese am 18. Oct. Napoleon's 130,000 M.
mehr als 300,000 M. entgegenstellen konnten; doch reichte ein Theil derselben hin,
um in Verbindung mit dem Uebergange der Sachsen und Würtemberger die Schlacht
zu entscheiden.
Nach einem Verluste von mehr als 30,000 M., unter denen
der Fürst Poniatowski seinen Tod in den Wellen der Elster fand,
trat die geschlagene Armee (noch 100,000 M.) ihren Rückzug au
und bahnte sich durch neue Kämpfe (wie bei Hanau) mit den in-
zwischen auch abgefallenen Baiern (unter Wrede) und von Streif-
schaaren der Kosaken stets beunruhigt, den Weg nach dem Rheine,
den sie (70,000 M. am 2. Nov.) bei Mainz überschritt.
Die nächsten Folgen dieses Ausganges waren: 1) die Auflösung
des Rheinbundes, 2) die Auflösung des Königreichs Westphalen, so
wie der Großherzogthümer Frankfurt und Berg, 3) die Räumung
der noch von den Franzosen besetzten Festungen, deren Besatzungen
zu Kriegsgefangenen gemacht wurden, am längsten blieb Davoust in
Hamburg (bis 26. Mai 1814), 5) die Wiedereroberung Hollands
durch Bülow, wo das;nach Erlösung vom Continentalsystem mehr
als anderswo schmachtende Volk den Prinzen von Oranien zum sou-
verainen Fürsten der Niederlande ausrief; 5) Jllyrien und das süd-
liche Tirol fielen unter manchen blutigen Gefechten an Oesterreich
zurück.
Sogar Murat fiel von seinem Schwager Napoleon zu den Verbündeten ab und
vereinigte sich mit Oesterreich gegen das Versprechen, daß er seine Staaten behalten
sollte, zur Vertreibung der Franzosen aus Italien.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Schwarzenberg Marmont Napoleon Franz Franz Davoust Napoleon